Was ist Amateurfunk ?
Funkamateur ist, wer sich lediglich aus persönlicher Neigung und nicht in Verfolgung anderer, z.B. wirtschaftlicher oder politischer Zwecke mit Funktechnik und Funkbetrieb befaßt.
Der Amateurfunk ist ein weltumspannender Funkdienst und ignoriert Unterschiede in der Rasse, dem Stand und in der politischen Weltanschauung. Er trägt daher viel zur Völkerverständigung bei.
Der Amateurfunk ist national durch das Gesetz über den Amateurfunk und die VO Funk (Vollzugsordnung-Funk) geregelt. International haben sich die Funkamateure in der IARU (Internationale Amateur Radio Union) zusammengeschlossen. 140 nationale Funkverbände der Länder haben sich mittlerweile diesem Verband angeschlossen.
Um Funkamateur zu werden muß man sein qualifiziertes Wissen in einer Prüfung vor BNetzA nachweisen. Als Nachweis zur bestandenen Prüfung erhält man ein Amateurfunkzeugnis mit dem man dann die Zulassung zum Amateurfunkdienst beantragen kann. Hierfür bekommt man dann ein persönliches Rufzeichen, das auf der Welt einmalig ist. Anhand des Funkrufzeichens kann jeder Inhaber weltweit identifiziert werden.
Der Funkamateur darf, im Gegensatz z.B. zum CB-Funk, sich seine zum Betrieb des Hobbys benötigten Geräte selbst entwickeln und herstellen.
Möglichkeiten des Amateurfunks
Sprechfunk und Telegrafie
Die Kurzwelle bietet weltweiten Funkverkehr. Mit einem dünnen Antennendraht im Garten können Sie nicht nur bei Funkverbindungen geografische, sondern auch Ihre sprachlichen Kenntnisse vertiefen. Funkamateure aus Japan, den USA, ja sogar aus Neuseeland liegen „gleich um die Ecke“. Dazu genügt möglicherweise schon die Energie einer Taschenlampe. Ganz andere Antennenformen und Funkbedingungen sind auf Ultrakurzwelle anzutreffen. Eine direkte Funkverbindung über hunderte von Kilometern zählt hier schon zu den großen Erfolgen.
Datenfunk per Computer
Lange bevor es drahtlose Computernetzwerke oder Handys gab, war Deutschland bereits vernetzt! In das so genannte „Packet-Radio“-Netzwerk loggen sich teilnehmende Funkamateure lokal ein und tauschen Informationen und Dateien aus. Ein Computer ist Voraussetzung !
Satellitenfunk
Funkamateure haben eigene Satelliten, beispielsweise AMSATOSCAR 40. Dieser Amateurfunksatellit hat ein Experiment an Bord, mit dem erstmals nachgewiesen werden konnte, dass GPS (Global Positioning System) auch im Weltraum nutzbar ist. Eine von Funkamateuren entwickelte Technik ermöglicht außerdem Funkverbindungen rund um den Globus. Auch auf der Internationalen Raumstation ISS befindet sich eine Amateurfunkstation von der immer wieder Funkkontakte mit Schulen stattfinden.
Bildübertragung
Funkamateure betreiben eigene Fernsehsender. Sie haben praktisch jeden Tag eine Video-Funk-Konferenz. Von Funkamateuren gebaute Umsetzer, auf hochgelegenen Standorten installiert, erlauben Reichweiten von 50 bis 100 Kilometern. Den Gesprächspartner nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen, verleiht dieser Betriebsart den besonderen „Kick“.
Umgang mit Elektronik
Das alte C-Mobilfunknetz ist abgeschaltet. Moderne Handys haben ihrem Vorgängernetz den Rang abgelaufen. Und die alten Telefone? Sie werden von Funkamateuren umgebaut! Mit diesen modifizierten Geräten kann man mehrere hundert Kilometer überbrücken ohne Verbindungsgebühren. Die amtliche Amateurfunkgenehmigung berechtigt ihren Inhaber, Amateurfunkgeräte selbst zu bauen und zu betreiben. Übertragen auf den Straßenverkehr würde das bedeuten, dass der Inhaber eines Führerscheins sein Auto nicht nur fahren, sondern auch bauen und im Straßenverkehr betreiben darf.
Quelle (DH3HW & DARC)